Worte können trennen – oder verbinden. Sie können verletzen oder heilen, Mauern errichten oder Brücken bauen. Gerade in Zeiten, in denen die Welt laut ist und Missverständnisse schnell entstehen, wächst die Sehnsucht nach echter Verbindung: zu sich selbst, zu anderen – und für viele auch zu einer tieferen spirituellen Dimension.
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg ist mehr als nur eine Methode. Sie ist eine Haltung. Eine Einladung, einander auf Augenhöhe zu begegnen – mit Achtsamkeit, Empathie und Klarheit.
Wenn Zuhören zur Brücke wird
Viele Gespräche scheitern nicht am Inhalt, sondern an der Art und Weise, wie wir miteinander sprechen – oder eben nicht mehr sprechen. Gewaltfreie Kommunikation hilft dabei, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und klar auszudrücken, ohne zu urteilen oder zu verletzen. Gleichzeitig fördert sie die Fähigkeit, anderen wirklich zuzuhören – mit offenem Herzen.
So wird Kommunikation zu mehr als einem Austausch von Informationen: Sie wird zu einem Raum, in dem Verständnis wachsen kann.
Spiritualität und Sprache – ein Zusammenspiel
Auch im spirituellen Leben spielt Sprache eine zentrale Rolle. Wer sich mit dem inneren Erleben, mit Glauben, Stille und Gebet beschäftigt, weiß: Worte können helfen, das Unsagbare auszudrücken – oder es verdecken. Gewaltfreie Kommunikation kann hier Brücken schlagen. Sie lädt dazu ein, achtsam mit sich selbst und mit anderen in Beziehung zu treten – und so auch der eigenen spirituellen Tiefe neue Ausdrucksformen zu schenken.
Verbindung braucht Übung
Diese Haltung entsteht nicht über Nacht. Sie will geübt werden – im Alltag, in Gesprächen, in Stillemomenten. Aber die Wirkung ist spürbar: Mehr Klarheit, weniger Konflikte, tiefere Beziehungen. Und oft auch ein neues Verständnis für sich selbst.
Veranstaltungstipp
Für alle, die diese Form der Kommunikation kennenlernen und vertiefen möchten, bietet die Dietrich-Bonhoeffer-Akademie ab Oktober 2026 eine vierteilige Fortbildung an:
An vier Tagen führt Referentin Hannah-Sophie Buchner mit Impulsen, Übungen und Austausch durch die Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation.
Die Fortbildung richtet sich an alle, die Sprache nicht nur als Werkzeug, sondern als Weg zur Verbindung entdecken wollen.